Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Gewerbeeinheiten
Sie gehört nicht gerade zu den städtebaulichen Vorzeigemeilen Flensburgs, denn hier fehlt ein Stück Stadt. Um so erfreulicher ist die Schließung des fehlenden Blockrandes im Bereich der Kreuzung Munketoft. Diese neue Bebauung nimmt wohltuend sowohl im Material, als auch in der Maßstäblichkeit der gesamten Baukörpergestaltung Strukturen des Deutschen Hauses und des Bahnhofes auf und stößt damit möglicherweise eine weitere Entwicklung des unattraktiven Bahnhofsumfeldes an. Hier könnte eine eindrucksvolle urbane Rote Achse entstehen, die die Gäste Flensburgs entsprechend begrüßt.
Die Blockrandbebauung weist eine Höhe von 4–6 Geschossen auf und orientiert sich damit an der gegenüberliegenden Bebauung der Bahnhofstraße sowie der direkten Nachbarbebauung an Helenenallee und Munketoft. Das gewählte Verblendmauerwerk und die wechselvoll gerasterten Oberflächen unterstreichen die Wertigkeit und Langlebigkeit der Gebäude. Es nuanciert die Flächen wie seine Nachbarn in unterschiedlichen Rottönen. Auch die stehenden Fensterformate zeichnen das typische Bild der historischen Altstadt nach und ergeben zusammen mit ihren unterschiedlichen Größen ein vielfältiges Fassadenbild. Dies alles trägt zu einer heterogenen Bebauungsstruktur in dem neuen Quartier bei und erfüllt trotzdem das Ziel eines leicht ausführbaren und energieeffizienten, kompakten kubischen Baukörpers.
Die entstandenen 38 Wohneinheiten mit 1.728 m² Wohnfläche und die 1.231 m² Gewerbeflächen für Büros und Arztpraxen nehmen auch in der rückwärtigen Baukörperstruktur eine für Flensburg typische Hofgestaltung auf. Die Verblendfassaden werden hier durch kostenreduzierende WDVS-Fassaden ergänzt. Viele Wohnungen besitzen einen Balkon zum Innenhof und nutzen so den Ruheraum in grüner Lage inmitten der Stadt.
